Die deutschsprachige Community für ATARI Homecomputer

Heute erreichte uns eine Nachricht vom Atari Coldfire Team, das schon im Jahr 2002 einen ersten Versuch zu einem neuen Atari Rechner auf Motorola Coldfire Basis gestartet hatte. Das Projekt verschwand irgendwann in der Versenkung, ist aber Stand heute aktueller denn je. Und die Liste der Unterstützer lässt sich sehen. Hier die Mitteilung im Original:

Seit Anfang Dezember haben wir die Möglichkeiten evaluiert, das "Atari Coldfire Project" fortzuführen bzw. neu beginnen zu können. Diese Evaluierungsphase ist nun abgeschlossen und wir möchten hiermit mitteilen, daß das Projekt grundsätzlich umsetzbar wäre und wir ab sofort als "Atari Coldfire Project" weiterarbeiten werden. Unser Ziel ist es, einen neuen Atari-Clone zu bauen, der auf einem ColdFire-Prozessor basiert und diesen der Öffentlichkeit zum günstigsten möglichen Preis verfügbar zu machen. Dies ist ein freies Projekt ohne kommerzielle Interessen jeglicher Art.

Wir wollen mit unserem Projekt eine Hardware erschaffen, die weitere Entwicklungen auch in Zukunft ermöglicht und viel Spielraum offen lässt. "Hardware-Updates" werden per VHDL-Code kostenfrei möglich sein. Als Langzeitziel ist die absolute Kompatibilität zu allen jemals gebauten Atari TOS Computern (ST, MegaST, Falcon, …) angestrebt. Zu Beginn können wir jedenfalls die Kompatibilität des Hades zusagen.

Beteiligt sind momentan folgende Menschen:

Matthias Alles
Lyndon Amsdon
Fredi Aschwanden
Joachim Boltz
Mark Duckworth
Norman Feske
Markus Fichtenbauer
Wolfgang Förster
David Galvez
Kassian A. Goukassian
Alan Hourihane
Oliver Kotschi
Frank Naumann
Vincent Rivière
Henk Robbers
Mathias Wittau

Weitere Unterstützung und Hilfestellung bei speziellen Aufgaben kommt von:

Pascal Barlier
Arnaud Bercegeay
Jens Klietz
Peter Persson

Wir sind derzeit in Kontakt mit weiteren bekannten Persönlichkeiten, diese Liste wird demnächst größer werden.

Alle weiteren Menschen, die etwas beitragen können oder wollen, sind aufgerufen sich einzubringen! Auch in dieser Hinsicht handelt es sich um ein freies Projekt, das ohne eure Hilfe auch nicht umsetzbar ist.

Da Fredi Aschwanden mit der Unterstützung von Wolfgang Förster direkt begonnen hat, die Hardware zu entwickeln, ist bereits ein vorläufiges Layout unseres geplanten Computers verfügbar. Es besitzt zwei Vorteile, die auch für Nicht-Atari-Enthusiasten von Interesse sein könnten, auf die wir besonders hinweisen wollen: Die extrem kompakte Größe des Boards und der sehr geringe Stromverbrauch.

Die derzeitigen Spezifikationen sind:

– Prozessor: Coldfire MCF5474, 266MHz, 400MIPS
– Arbeitsspeicher: DDR, 512MB Haupt- + 128MB Video- und Spezial-RAM on board, Geschwindigkeit: 1GB/s
– Flash: 8MB on board für das Betriebssystem
– Betriebssystem: TOS3.06 für den Anfang (wir bemühen uns ebenfalls um EmuTOS sowie TOS 4, von dem wir womöglich sogar den Quellcode bekommen).

Atari kompatibel Anschlüsse:
– TT/Falcon-IDE
– ST/TT-Floppy
– TT-SCSI (nur schneller)
– ACSI
– ROM-Port: 2x2mm Anschluß
– Drucker Anschluß, parallel
– ST/TT-seriell
– Midi
– ST-Sound, YM2149 über AC’97
– ST/TT/Falcon-Video
– Atari-Tastatur mit Maus

Weitere Anschlüsse:
– Ethernet 10/100, 1 Port
– USB 2.0 Host (ISP1563), 4 Ports
– Compact-Flash, 1 Port
– SD-Card, 1 Port
– AC’97 Stereo Codec mit DMA-Sound Output und 48kHz Sampling Input
– Soundanschlüsse: LineIn, LineOut, Mic (Mono), DVD/CD intern
– Video Modes rund 2MegaPixel, true color
– PS2 Maus/Tastatur Port

– Batteriebetrieb (sofern gewünscht)
– PCI 33MHz Direktanschluß für passive Backplane
– Power Controller und Echtzeituhr, PIC16F506
– Erweiterungssockel 60Pol (DSPI 33Mbaud, seriell sync oder async rund 33MBaud, 26Bit I/O rund 133MHz, I2C-Bus)
– Asynchroner 512kB statischer RAM für den DSP oder ähnliches
– bereits geplante Erweiterung für die Zukunft: Falcon DSP im FPGA
– Stromverbrauch des kompletten Boards: 3 bis 5 Watt
– Format: Karte 90mm x 260mm x 20mm

Das Board dieses Computers wird einen PCI-Formfaktor haben. Dies bedeutet, daß es möglich ist den Rechner auf drei verschiedene gleichwertige Arten zu nutzen:

1. Als "Stand-Alone"-Rechner
2. Als PCI-Karte in einem Standard-Tower-Gehäuse mit passiver PCI-Backplane
3. Als PCI-Karte innerhalb eines PCs als Art Tochterkarte

Der endgültige Preis für das Board steht noch nicht eindeutig fest. Für die ersten 25 vorbestellten Boards haben wir den Preis auf 557,- Euro festgelegt.

Um mit der Produktion der Hardware beginnen zu können, benötigen wir 25 Vorbestellungen, die durch eine Anzahlung von 200,- Euro fixiert werden. Danach können wir mit der Prototypen-Produktion beginnen und die Software-Eentwicklung starten. Dafür bekommen die ersten 25 vorbestellenden Menschen Preisnachlass, und brauchen nur mehr einen Restbetrag von 357,- Euro zahlen.

Unsere Arbeit wird soweit wie möglich unter freien Lizenzen veröffentlicht werden.

Ab sofort werden wir unter http://acp.atari.org/news_de.html regelmäßig über die weitere Entwicklung berichten.


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Erstellt am 29.Apr.2009 von johannes

3 Antworten

  1. Klingt toll! Erinnert mich daran, dass ich ziemlich genau vor 10 Jahren das AtariRebirth-Forum ins Leben rief, um Ideen zur Vermarktung eines neuen TOS-Computers zu sammeln.

    Damals hätte tatsächlich noch ein kommerzieller Markt bestanden, heute wird es sich auf der Fan- und Replica-Schiene abspielen.

    Aber faszinierend ist es allemal, dass wieder etwas Leben in die Szene kommt. Es weckt in mir die Lust, wieder MagiCMac und meinen MegaSTe anzuschmeißen.

  2. Dan sagt:

    Es macht mich große Freude das das es das ACP Project noch immer gibt! Mit Tränen in den Augen 🙂 hatte ich mich von Atari getrennt als das ACP Project so gut wie tot war damals. Ich hoffe das ich bald ein Atari Coldfire Clone kaufen kann. Die Atari‘ s das sind Computer die wirklich Spaß machen.

  3. >Damals hätte tatsächlich noch ein
    >kommerzieller Markt bestanden,
    >heute wird es sich auf der Fan-
    >und Replica-Schiene abspielen.

    Sehe ich im Prinzip auch so, aber es gibt sicher den einen oder anderen der z.B. mit GMA-Plot oder Avantvektor einen Schneidplotter betreibt und keine Lust hat 2000 Euro plus PC für eine IBM-compatible Software auszugeben.
    Aber alte Kiste raus, neue Kiste rein, alle Stecker an neuen Coldfire-Atari umstöpseln plus endlich DVI-Flachbildschirm, das dürfte allein schon manchen reizen. (sagen wir mal 50 User weltweit )
    Und dann gibt es noch die eigentlich-mag-ich-keine-Computer Musiker, die immer noch Cubase auf Atari nutzen. ( sagen wir nochmal 50 User)
    Damit wären schon 100 Prototypen bei nicht-Nostalgikern untergebracht.


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